Sonntag, 27. Mai 2012

Der Schultergürtel

Als Schultergürtel (Cingulum membri thoracici) bezeichnet man bei Wirbeltieren die Knochen, die die vordere Extremität (beim Menschen die obere, also den Arm) mit dem Rumpf verbinden. Zusammen mit dem Beckengürtel gehört der Schultergürtel zum sogenannten Zonoskelett.
Im wesentlichen unterscheidet man drei Knochen, die allerdings nicht in gleicher Weise bei allen

Wirbeltieren ausgebildet sind:
Scapula (Schulterblatt)
Clavicula (Schlüsselbein)
Coracoid (Rabenbein)

Bei den Knochenfischen sind Scapula und Coracoid u-förmig verbunden. Die Clavicula ist als Hautverknöcherung bereits angedeutet. Bei den Amphibien fehlt die Clavicula. Bei Reptilien ist die Clavicula und Scapula oft nur knorplig, zudem gibt es eine Interclavicula die das eigentliche Schlüsselbein mit dem Brustbein (Sternum) verbindet. Auch bei extremitätenlosen Reptilien (wie den Schlangen) sind Clavicula und Scapula noch in Resten vorhanden. Vögel besitzen alle drei Knochen des Schultergürtels. Das Coracoid ist bei ihnen der kräftigste Knochen.
Bei den meisten Säugetieren (inklusive Mensch) ist das Rabenbein zu einem Fortsatz (Processus coracoideus) am Schulterblatt zurückgebildet. Lediglich die Kloakentiere besitzen ein eigenständiges Rabenbein. Auch das Schlüsselbein ist bei den meisten Säugetieren zurückgebildet, beim Menschen aber vorhanden. Der wichtigste oder gar einzige Knochen zur Verbindung mit dem Rumpf ist somit das Schulterblatt, welches muskulös mit dem Thorax verbunden ist.

Sonntag, 20. Mai 2012

Der Tinnitus und die Chiropraktik

Der Tinnitus aurium (lat. "das Klingeln des Ohres") oder kurz Tinnitus beschreibt Geräuscheindrücke, die nicht durch ein Schallereignis ausgelöst werden.

Der Tinnitus ist eine Folge einer Störung der Hörfunktion des Menschen, also ein Symptom. Es äußert sich unter anderem als
ein oder mehrere Pfeiftöne
Rauschen
Donnern
Zwitschern
Stimmengewirr

Es gibt nicht immer ein reales Geräusch, das den selben Höreindruck wie der Tinnitus verursacht.

Besonders in den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der Tinntuspatienten in den westlichen Industrieländern dramatisch angestiegen. Man spricht daher in Deutschland bereits von einer Volkskrankheit.
Ursachen

Es sind einige Ereignisse bekannt, die einen Tinnitus auslösen können. Dazu gehören:
Knalltraumata
Sauerstoffmangelversorgung des Innenohrs
Tauchunfälle
Vergiftungen
Dauerlärm
Stress
Therapien

Bei der Diagnose Tinnitus aurium werden verschiedenste Therapien angwandt, von denen keine garantiert Erfolg verspricht. Zu Beginn erfolgt meist eine medikamentöse Behandlung mit Vitamin E-Präperaten, Magnesium, Kortison sowie durchblutungsfördernden Tabletten (z.B. ein pflanzliches Gingko-Präperat) und/oder Infusionen. Desweiteren gibt es Therapieformen aus dem alternativen Spektrum wie Akupunktur sowie teure und aufwendige schulmedizinische Verfahren wie eine Sauerstoffzelttherapie. Entspannungsübungen wie z. B. Autogenes Training können die Chance auf Linderung drastisch verbessern. Die Chance auf eine vollständige Heilung des Tinnitus ist in den ersten drei Monaten noch sehr hoch. Wichtig ist in dieser Phase möglichst wenig Stress, keine zu starke akustische Belastung, aber unbedingt akustische Ablenkung (z. B. leise rhytmische Musik), um sich nicht auf das Ohrgeräusch zu konzentrieren. Absolute Stille führt zur Konzentration auf das Ohrgeräusch und verstärkt es somit. Nach drei Monaten spricht man von einem chronischen Tinnitus. Dann ist es vor allem wichtig, dass der Patient lernt mit dem Ohrgeräusch umzugehen. Oft tritt nach längerer Zeit eine Gewöhnung an das Geräusch ein und der Patient empfindet es nicht mehr als so stark störend wie zu Anfang. Hierbei können psychologische Hilfe und Selbsthilfegruppen den Patienten unterstützen.

Wer den Verdacht hat, von Tinnitus betroffen zu sein, sollte umgehend einen Chiropraktiker aufsuchen. Je früher der Tinnitus behandelt wird, desto höher sind die Heilungschancen.

Freitag, 11. Mai 2012

Spannungskopfschmerz

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Es wird der episodische (eSK) vom chronischen Spannungskopfschmerz (cSK) unterschieden. Die Unterscheidung wird entsprechend der Bestehensdauer vorgenommen (siehe unten). Von den ca. 5% der Bevölkerung, die nach epidemiologischen Schätzungen unter täglichen Kopfschmerzen leiden, besteht bei ca. 2% ein Spannungskopfschmerz. Es läßt sich eine genetische Komponente vermuten, da cSK in Familien mit cSK ca. 3 mal häufiger vorkommt als in cSK-freien Familien.
Wie bei jeder Form länger andauernder Kopfschmerzen sollte der Betroffene ein Schmerztagebuch führen. In diesem sollen die Kopfschmerzattacken mit der subjektiven Einschätzung Ihrer Intensität anhand z.B. einer visuellen Analogskala (VAS, Punkteeinteilung von 0 bis 10 - mit 0 = keine Schmerzen, 10 = stärkste Schmerzen), evtl. ebenfalls vorhandenen sonstigen Auffälligkeiten (Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheu etc.) sowie der jeweiligen Dauer und Einschränkung der Lebensqualität für den betroffenen Tag dokumentiert werden. Diese Dokumentation erleichtert dem behandelnden Arzt zum einen das Stellen der richtigen Diagnose, zum anderen die Ausarbeitung einer adäquaten Therapie.

Symptome
Entsprechend der IHS-Kriterien von 1998 kann dann von einem Spannungskopfschmerz gesprochen werden, wenn es sich bei den Kopfschmerzen um Schmerzen im Bereich des gesamten Kopfes (bilateral/holocephal) handelt, die einen drückend-ziehenden, jedoch nicht pulsierenden Charakter haben. Von der Intensität her handelt es sich um leichte bis mittelschwere Schmerzen, die sich bei körperlicher Aktivität nicht verstärken. Die einzelne Kopfschmerzattacke hat eine Dauer zwischen 30 Minuten und 7 Tagen. Vegetative Begleitsymptome wie Lichtscheu und übermäßige Lärmempfindlichkeit, Übelkeit, Erbrechen sowie Appetitlosigkeit treten in der Regel nicht und wenn doch nur sehr selten begleitend auf. Die Unterscheidung zwischen eSK und cSK erfolgen - wie oben bereits erwähnt - anhand der Bestehensdauer: Von eSK spricht man, wenn der SK mindestens 10 Mal aufgetreten ist, jedoch weniger als 180 Kopfschmerztage pro Jahr vorliegen; vom cSK spricht man, sobald die Kopfschmerzen an mindestens 15 Tagen im Monat in mehr als 6 aufeinanderfolgenden Monaten auftraten.