Freitag, 27. April 2012

Vitalismus

Vitalismus (lat.: vita - Leben) ist jene Lehre, die als Grundlage alles Lebendigen eine Lebenskraft (vis vitalis) als eigenständiges Prinzip annimmt, um das Besondere des Lebens zu betonen. Es wird ein Wesensunterschied zwischen Organischem und Anorganischem behauptet.

Der Vitalismus lehnt die Rückführung auf bloße chemische und physikalische Grundprinzipien ab und stellt sich somit in Gegensatz zum Mechanismus beziehungsweise Materialismus. Die Vertreter des Vitalismus werden als Vitalisten bezeichnet. Als ein Vorläufer des Vitalismus kann Aristoteles gelten, der das Lebendige als durch ein Lebensprinzip ermöglicht betrachtete, welches er Entelechie nannte. Bedeutende Vertreter des Vitalismus im engeren Sinne waren Jan Baptist van Helmont (1577-1644), Georg Ernst Stahl (1660-1734), Albrecht von Haller (1708-1777) und Johann Friedrich Blumenbach (1752-1840).

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert vertraten auch die Denker der Lebensphilosophie Positionen des Vitalismus. Der letzte bedeutende Biologe, der eine vitalistische Position vertrat (Neovitalismus), war Hans Driesch (1867-1941). Er griff dabei den aristotelischen Begriff der Entelechie auf. Seither, besonders seit der Synthese von Harnstoff durch Friedrich Wöhler, gilt der vitalistische Ansatz in der Biologie als überholt. Es wird dort geschlossen, dass Lebenskraft bzw. Lebensenergien zur Herstellung organischer Substanzen nicht notwendig sind. Merkmale einer vitalistischen Deutung finden sich in den Arbeiten von Rupert Sheldrake (siehe auch: Morphogenetisches Feld). In neuerer Zeit griffen allerdings einige renommierte Zellbiologen diese Bezeichnung in einem übertragenen Sinn wieder auf als „molekularen Vitalismus“.

Mittwoch, 18. April 2012

Der Wirbel in der Anatomie

Der Wirbel (lat. vertebra) in der Anatomie ist das knöcherne Element der Wirbelsäule.

Der Wirbel besteht aus:
dem Wirbelkörper
dem Wirbelbogen
zwei Querfortsätzen (je einer rechts und links)
dem Dornfortsatz

Die Wirbelkörper sind untereinander über Gelenke verbunden und werden mit Bändern festgehalten. Dabei umhüllt/bildet der Wirbelbogen den Wirbelkanal mit dem Rückenmark. An den Quer- und dem Dornfortsätzen der Wirbel greift die Rückenmuskulatur an, die pro Wirbelsegment geringe Bewegungsausschläge mit folgenden Freiheitsgraden ermöglicht: Rotation um die Längsachse (longitudinal) der Wirbelsäule Seitwärtsbeugung nach links oder rechts (Flexion / Extension in der Frontalebene) Beugung / Streckung nach vorne oder hinten (Flexion / Extension in der Sagittalebene)

Durch die Summierung dieser geringen Einzelbewegungen (Superposition) ergeben sich für die Wirbelsäule als Ganzes beachtliche Gesamtausschläge in allen Freiheitsgraden.

Die Bewegungsmöglichkeiten der Wirbelsäule werden durch zwei Systeme gehemmt:  Knochenhemmung Bänderhemmung. Eine gute Art der Enthemmung stellt die Chiropraktik dar!

Dienstag, 10. April 2012

Was ist Chiropraktik?


Damit man sich die Komplexität dieser Beweglichkeit (Mobilität) besser vorstellen kann, ist es wichtig, dass man weiß, welche Gelenkarten daran beteiligt sind: Knochen, Knorpel, Gelenkkapsel, Sehnen, Bänder und Bandscheibe, Nerven, Gefäße, Muskulatur, Haut.

Der Begründer der Chiropraktik war der Heilpraktiker David Daniel Palmer, U.S.A. (1845-1913). Den Entdeckungstag der Chiropraktik, es war der 18. September 1885, beschreibt er so: "Harvey Lillard, der Pförtner des Rayan-Blockhauses, in dem ich meine Praxis hatte, war schwerhörig. Er hörte nicht mehr das Gerattere eines Pferdefuhrwerks auf der Straße und nicht mehr das Ticken seines Weckers. Ich wollte wissen, woher diese "Taubheit" kam, da sagte er zu mir, dass er etwas Schweres gehoben habe, in einer verkrampften, gebeugten Haltung.

Er hätte dann das Gefühl gehabt, dass etwas abgedrückt worden sei in seinem Rücken, und unmittelbar danach sei er taub geworden. Die Untersuchung ergab: Ein Wirbel war abgedrängt aus seiner normalen Lage. Ich dachte mir, wenn der Wirbel wieder richtig sitzen würde, dann müßte das Gehör des Mannes wieder funktionieren. Mit diesem Ziel vor Augen, versuchte ich - in einem halbstündigen Gespräch -, Herrn Lillard davon zu überzeugen, dass er erlauben sollte, die Rückplatzierung vorzunehmen. Ich brachte den Wirbel in seine richtige Position, indem ich den Dornfortsatz (Proc. spin.) des Wirbels als Hebel verwendete, und kurz darauf konnte der Mann wie vorher hören. Daran war nichts Zufälliges, sondern es war die Vollendung eines bewussten Zieles, und das Resultat entsprach den Erwartungen."

Wenn man diese Aussagen liest, dann kann man noch nicht verstehen, warum eigentlich kein Mediziner vor ihm darauf gekommen ist? So hat auch Palmer in seinem "Textbook of science, art and philosophy of Chiropractic" die Zusammenhänge richtig erörtert: Das Einrenken von verschobenen Wirbeln, die durch Unfall oder schweres Heben "ausgerenkt" (subluxiert) wurden, haben zu allen Zeiten in allen Völkern Heilkundige durchgeführt. Die ältesten Zeugnisse aus diesem Bereich stammen von den Ägyptern.

Genaue wissenschaftliche Beschreibungen dieser Heilmethode wurden uns in Europa durch den griechischen Arzt Hippokrates (460-377 v.Chr.) überliefert. D.D. Palmer erklärte das Besondere seiner Behandlungsmethode: "Die Grundprinzipien und die Prinzipien der Chiropraktik, die sich daraus entwickelt haben, sind nicht neu. Ich beanspruche dennoch, der Erste zu sein, der einen verschobenen Wirbel unter Verwendung der Dorn- und Querfortsätze (Proc. spin. u. trans.) als Hebel benutzt, wodurch der ausgerenkte Wirbel wieder seine normale Position erlangt. Von dieser Grundtatsache ausgehend, wurde eine Wissenschaft geschaffen, die dazu bestimmt ist, die Theorie und Praxis der Heilkunst zu revolutionieren." (Übersetzungen: D. Oesch)

Falls sie in der Region Hannover zu Hause sind gibt es eine sehr gute Adress für einen Chiropraktiker in Hannover, einfach den Link folgen und einen Termin ausmachen!