Das Schultergelenk (lat. Articulatio humeri) wird vom Schulterblatt (lat. Scapula) und dem Oberarmbein (lat. Humerus) gebildet. Da dieses Gelenk vor allem durch Muskeln gesichert ist und die Bewegungen kaum durch knöcherne Strukturen eingeschränkt werden, ist das Schultergelenk das beweglichste Kugelgelenk des menschlichen Körpers. Außerdem kann das Schultergelenk selbst durch Bewegungen des Schulterblattes verschoben werden. Dadurch ist es letztendlich möglich, den Arm in viele verschiedene Stellungen zu bringen, um ihn optimal zu gebrauchen.
Die Gelenkkapsel sendet einen Ausläufer um die Ursprungsehne des Biceps brachii und bildet damit eine sogenannte Kapselsehnenscheide. Bei den Säugetieren, die eher Laufbewegungen ausführen, ist das Schultergelenk zwar ebenfalls ein Kugelgelenk, durch die Anordnung der Muskeln ist es aber soweit in seiner Bewegung eingeschränkt, dass nur noch Beugung und Streckung möglich sind, also das Gelenk nur in einer Richtungsachse bewegt wird (sog. Wechselgelenk).
Eine relativ häufige Verletzung des Gelenkes stellt die Schulterluxation dar, der Volksmund spricht vom „ausgekugelten Arm“. Dabei springt der Oberarmbeinkopf aus der Gelenkpfanne des Schulterblatts. Mitunter kann sich aus einer singularen Luxation eine habituelle Luxation entwickeln, da das Gelenk instabil geworden ist. Vergleichbar zur Behandlung der Hüftarthrose oder nach Unfällen gibt es bei der Schulter etwa seit 1995 Schulter-Endoprothesen (künstl. Schulter-Gelenke) der 3. Generation.
Aus chiropraktischer Sicht ist es besonders eine Fehlstellung der Halswirbelsäule, die zu Schmerzempfindungen an der Schulter führen kann. Von der Halswirbelsäule gehen Nervenpaare ab, die Schulter, Arm und Hand versorgen; wird hier durch fehlstehende Wirbel Druck ausgeübt, kommt es zu Fehlfunktionen, Schwäche, Zittern (Tremor), Schmerzen, Kribbeln oder Taubheit. Eine korrekte Stellung aller Gelenke ermöglicht eine optimale Funktion.
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