Sonntag, 24. Juni 2012

Iliosakralgelenk und die passende Therapie

Das Iliosakralgelenk oder Kreuzdarmbeingelenk (lat. Articulatio iliosacralis) ist das Gelenk zwischen dem Kreuzbein (Os sacrum) und dem Darmbein (Os ilium).

Anatomie

Die beiden aneinander stoßenden Gelenkflächen werden jeweils Facies auricularis genannt. Um diese Gelenkflächen stellt Faserknorpel (auch als Ligamenta sacroiliaca interossea bezeichnet) die weitere Verbindung her.
Das Iliosakralgelenk stellt die Verbindung zwischen dem Bein (bei Tieren Hinterbein) und dem Rumpf her. Es handelt sich dabei um ein straffes, wenig bewegliches Gelenk (Amphiarthrosis) mit einer engen Gelenkhöhle. Somit ist eine stoßdämpfende Wirkung bei gleichzeitig optimaler Schubübertragung auf den Rumpf gewährleistet.

Luxation des Iliosakralgelenks

Symptome

Verrenkungen des Kreuzdarmbeingelenks können bei Stürzen auftreten. Auffällig ist dabei eine Asymmetrie der Kreuzhöcker.
Im Fachlichen nennt man dies auch ISG-Blockade. Schmerzen im unteren Rückenbereich sind sehr häufig darin begründet, da sich in diesem Gelenk die großen Kräfte treffen, ohne dass eine muskuläre Stützung erfolgt. Das ISG ist ein straffes Gelenk ohne muskuläre Führung.
Hier treten, insbesondere bei vorgebeugten Haltungen extreme Scherkräfte auf. Daher kommt es häufig zu Verrenkungen, die sehr schmerzhaft sind.
Typisch ist ein Schmerz direkt am Übergang von der Wirbelsäule auf das Becken, ca. 3-5 cm links und rechts von der Mittellinie entfernt und oberhalb des Kreuzbeins. Schlanke Menschen haben an dieser Stelle ein Grübchen. Wenn der Schmerz direkt in der Mittellinie ist, handelt es sich meist um ein Lumbago (Hexenschuss).

Therapie

Chirotherapie

Durch spezielle Techniken kann der qualifizierte Chiropraktiker Blockaden lösen. Physiotherapeuten, Orthopäden, Osteopathen haben häufig eine entsprechende Ausbildung. Die Unterschiede sind jedoch enorm, da man sehr talentiert sein muß, um diese Techniken zu erlernen.

Infiltration

Eine typische moderne, "westliche" Therapie. Man spritzt einen Cocktail aus einem Lokalanästhetikum (Bucain, Lidocain, Xylocain) und einem Kortikoid (Triamcinolon, Prednisolon) in die Gelenkhöhle.
Es wird damit zum einen der Schmerz bekämpft. Das Kortikoid nimmt die Entzündung aus dem Gelenk. In der Akutphase eine sinnvolle Variante, wenn man beispielsweise nicht mehr laufen kann. Diese Methode birgt aber auch gewisse Risiken (Infektion und Chronifizierung) und sollte nicht zu oft angewendet werden.

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