Mittwoch, 18. Juli 2012

Rheumatoide Arthritis

Die rheumatoide Arthritis (=chronische Polyarthritis) ist die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke. Weltweit sind etwa 0,5 % - 1 % der Bevölkerung betroffen, in Deutschland schätzt man die Zahl der Erkrankungen auf 800 000, wobei Frauen 3x häufiger betroffen sind, als Männer. An der rheumatoiden Arthritis können Menschen aller Altersgruppen erkranken, am Häufigsten tritt sie jedoch zwischen dem 30. und dem 50. Lebensjahr auf. Es können jedoch auch Kinder betroffen sein, dies nennt man dann eine "juvenile Arthritis".Der Krankheitsbeginn ist oft plötzlich, mit Schmerzen in den kleinen Finger - oder Zehengelenken. Die betroffenen Gelenke schwellen an und sind überwärmt. Eine symmetrische (=beidseits auftretende) Synovitis der stammfernen Gelenke ist typisch. Morgens sind diese Symptome zumeist am Stärksten ausgeprägt, es handelt sich dabei um die symptomatische Morgensteife. Im Krankheitsverlauf werden immer mehr Gelenke befallen.

 

Ursache

Die Ursache für eine Erkrankung ist bislang ungeklärt. Es wird eine autoimmune Ursache diskutiert, bei der körpereigene Substanzen, z. B. der Gelenkknorpel von Zellen des Immunsystems angegriffen werden. Es wurde lange vermutet, daß beim Krankheitsbeginn auch Viren oder Bakterien eine Rolle spielen, jedoch sprechen neuere Daten dagegen. Außerdem gibt es einen genetischen Einfluß, so taucht die RA bei eineiigen Zwillingen häufiger als sonst in der Bevölkerung auf, außerdem wird RA mit bestimmten MHC bzw. HLA-Allelen assoziiert.

Diagnostik

Die Diagnostik erfolgt durch Labor, Klinik und bildegebende Verfahren.
  • Labor: Es wird nach Rheumafaktoren (RF) im Blut gesucht, die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und das C-reaktive Protein (CRP) getestet. Rheumafaktoren sind hierbei jedoch nicht beweisend, sondern nur hinweisend, da es auch andere Erkrankungen gibt, in denen Rheumafaktoren nachgewiesen werden können, und es auch Fälle von seronegativer Arthritis gibt.
  • Klink: Zählung schmerzhafter und geschwollener Gelenke, Patientenselbsteinschätzung
  • Bildgebende Verfahren: Zu Beginn und im Verlauf sind auch Röntgen- oder MRT-Untersuchungen erforderlich, um Schädigungen der Knochen (Erosionen) abschätzen zu können.

medikamentöse Behandlung

Neben der Unterstützenden Hilfe der Chiropraktik ist die Schulmedizin natürlich sehr sehr wichtig, da es über die Ursachen der Arthritis wenig gesicherte Kenntnisse gibt, erfolgt die Behandlung eher symptomatisch, d. h. schmerzlindernd, antiproliferativ und entzündungshemmend. Die Medikamente teilt man hierbei in 3 Gruppen ein:
  • NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika)
  • Kortikoide (z.B. Kortison)
  • Basistherapie: (=DMARD =disease modyfying antirheumatic drugs), z. B. Methotrexat oder Azathioprin. Neuere Basistherapeutika sind die "Biologicals", die in Form von Antikörpern, löslichen Rezeptoren oder Antagonisten gegen proinflammatorische Zytokine wie IL-1 oder TNF-alpha gerichtet sind.

Andere Gelenkentzündungen

Neben der rheumatoiden Arthritis gibt es eine Reihe weiterer ähnlicher Erkrankungen. Diese zählt man gemeinsam mit der Rheumatoiden Arthritis zum "Rheumatoiden Formenkreis":
  • Gicht Arthritis
  • infektiöse Arthritis
  • aktivierte Arthrose
  • autoimmun Arthritiden
    • rheumatisches Fieber
    • Psoriasisarthritis
    • postinfektiöse Arthritis
    • Crohnarthritis

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen